Mittelbayerische Zeitung - 05.06.2001
(Andrea Potzler)
1 Zauberesel + 2 gute Freunde = Verwirrung
Comoedia Mundi zeigt ein wunderbares Stück für Kinder mit Loes Snijders

MZ - REGENSBURG. Was gibt es Besseres als einen wirklich guten Freund zu haben? 
Besonders fein ist es natürlich, wenn sich ein Hase namens Nulli und ein Frosch namens Priesemut zusammentun. Da wird es garantiert nie langweilig. Abenteuer gibt es vor allem dann zu bestehen, wenn man im Tümpel einen "Zauberesel" findet. Schwierig nur, wenn das gute Draht-Eselchen Priesemut einfach nicht recht aufsitzen lassen will. Was den Guten natürlich furchtbar verletzt und sogar neidisch auf Nulli werden lässt. Für gute Freunde aber alles kein Problem. Schließlich gibt es Oma Bär, die beide durch ihre liebe Art und den Inhalt ihres Geräteschuppens wieder aufzuheitern weiß.

Wie schafft es eine Erzählerin, solche Dinge Kindern ab vier Jahren anschaulich darzubieten? Für Loes Snijders vom Tourneetheater Comoedia Mundi ein klarer Fall. Im schlichten gelben Anzug springt sie bei der Premiere am Samstag mal quietschlebendig als Nulli über die Bühne, rollt als Priesemut am Boden oder sucht in Beschaulichkeit als Oma Bär Holz im Wald. 

Munter sind die Figuren vor allem dann, wenn flotte Rhythmen durch Trommel und Xylophon das Publikum mitklatschen lassen, während unsere Helden ihre Ausflüge durch den Wald machen Mit Snijders Zauberesel, der auch noch Musik machen kann, und ihrer kräftigen tiefen Stimme ist die Bühne sofort ausgefüllt. Da bedarf es nicht der großen Requisiten, eine Leinwand, die passende Beleuchtung und ein paar Holzblumen sind vollkommen ausreichend. Mühelos gelingt der Komödiantin die blitzschnelle Verwandlung in die drei verschiedenen Figuren des "kunterbunten Zauberesels".

Gerade in der Abgeschlossenheit verregneter Nachmittage ist die Geschichte von Nulli und Priesemut ein schönes Erlebnis. Action gibt es fernab des Fernsehers eben doch weit 
unterhaltsarmer. Klar, dass das junge Publikum da mitgeht und auch teilweise lautstarke Kommentare und sogar Lob abgibt. Das Theaterstück ist noch am 9., 10. und 16. Juni, 15 Uhr, im Comoedia Mundi Zelt an der Grieser Spitze, direkt an der Donau, zu sehen. Bis 15. Juni zeigt Comoedia Mundi donnerstags und freitags, 20 Uhr, das Erwachsenenstück "Die 270. Nacht".

MZ, Regensburg, ANDREA POTZLER

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